Wassereintritt in den Bremssattel: Hauptursache für Ausfälle und Garantieverlust

Schon kleinste Mengen Wasser, etwa 2 ml, können ausreichen, um einen Bremssattel dauerhaft zu beschädigen, denn eindringende Feuchtigkeit zählt nicht nur zu den häufigsten Ursachen für Ausfälle von Druckluftscheibenbremsen, sondern führt auch zum Verlust der Herstellergarantie.

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Wasser im Bremssystem: So gelangt es über den Bremszylinder ins Fahrzeug

Trotz regelmäßiger Wartung ist der Wassereintritt über den Bremszylinder ein bekanntes Problem bei Druckluftbremsen. Statistisch gesehen ist das der häufigste Auslöser für Garantieanfragen – und zugleich der häufigste Grund für deren Ablehnung. Deshalb ist es entscheidend, bei jedem Bremssattelwechsel oder jeder Wartung der Bremszylinder auf Wassereintritt und Verunreinigungen zu prüfen.

Profitipp zu Wassereintritt in Druckluftbremsen

Für eine anschauliche Erklärung sehen Sie sich das unten eingebettete Video zu Wassereintritt in Druckluftbremsen an.

Diese zwei Bereiche der Bremszylinder müssen regelmäßig geprüft werden

1. Flanschdichtung am Bremszylinder

Die Flanschdichtung ist der wichtigste Prüfpunkt. Sie befindet sich an der Montagefläche der Bremszylinder und muss:

  • mindestens 3 mm überstehen

  • intakt, unbeschädigt und frei von Kerben sein

Ist diese Dichtung beschädigt, gelangt Feuchtigkeit in den Bremssattel, was schnell zu Korrosion und einem Totalschaden der Bremse führt. Ein häufig übersehener Punkt: Die Druckstange muss komplett gegen den Bremszylinder abgedichtet sein, um Wassereintritt zu verhindern.

Nach der Überprüfung der Flanschdichtung ist der sichtbare Teil der Druckstange sorgfältig zu inspizieren. Wasser- oder Rostflecken an der Druckstange sind ein deutliches Zeichen dafür, dass die Druckstangendichtung/-manschette gerissen ist oder nicht richtig sitzt. 

Das Innere der Manschette und die Druckstange müssen wie in der nachstehenden Abbildung aussehen. 

 

2. Entlüftungsöffnungen und Stopfen

Da der Bremszylinder zur Atmosphäre hin offen ist, kann sich dort Wasser ansammeln. Um Korrosion der Feder und der inneren Manschette zu vermeiden:

  • Setzen Sie Stopfen in die oberen Entlüftungsöffnungen (1)

  • Halten Sie die unterste Öffnung (2) frei, damit Wasser ungehindert abfließen kann

Andernfalls staut sich Feuchtigkeit im Bremszylinder (3), was zur Beschädigung der inneren Dichtung führt – mit direktem Einfluss auf die Funktionsfähigkeit des Bremssattels.

Wie erkennt man beginnende Schäden durch Wassereintritt?

Nach der Kontrolle der Flanschdichtung sollte die Druckstange auf Wasser- oder Rostspuren untersucht werden. Diese deuten auf eine defekte oder nicht korrekt sitzende Manschette hin. Nutzen Sie zur Sichtprüfung eine Taschenlampe und achten Sie darauf, ob die Druckstange nach dem Entfernen von Fett korrodiert ist – das ist ein klares Warnsignal.

Schäden durch Wassereintritt – reale Beispiele aus der Praxis

Ein typischer Fall: Nach nur zwei Wochen Betrieb meldete das Fahrzeug eine elektrische Störung, ausgelöst durch Wassereintritt über eine beschädigte Bremszylinderdichtung. Das System interpretierte diesen Fehler als abgenutzten Bremsbelag.

Noch gravierender sind Fälle, bei denen Feuchtigkeit unbemerkt über Wochen oder Monate eindringt. Die Folge: Nachlassende Bremskraft, die erst bei Prüfstandtests auffällt – meist zu spät. Ein solcher Bremssattel ist dann irreparabel beschädigt.

FAQ – Häufige Fragen zum Thema Wassereintritt in Bremssättel

Wie kann ich feststellen, ob Wasser in die Luftkammer eingedrungen ist?

Anzeichen sind Rostspuren an der Druckstange oder sichtbare Feuchtigkeit im Inneren der Manschette.

Wie oft sollte der Bremszylinder geprüft werden?

Mindestens im Rahmen jeder Wartung oder bei Austausch des Bremssattels.

Welche Dichtung ist besonders kritisch?

Die Flanschdichtung – sie verhindert direkt den Wassereintritt zum Bremssattel.

Fazit: Regelmäßige Prüfung schützt vor kostspieligen Ausfällen

Wassereintritt über den Bremszylinder ist vermeidbar, wenn Bremszylinderdichtung, Stopfen und Entlüftungsöffnungen regelmäßig und gründlich überprüft werden. Das schützt nicht nur Ihre Bremse, sondern auch Ihre Garantieansprüche und Betriebssicherheit.

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