Bedienerschutz bei Hydraulik­schläuchen

Schutzschläuche senken die Gefahren beim Versagen von Hydraulikschlauchleitungen. Da in der Hydraulik stets mit hohen Drücken und Temperaturen hantiert wird, sind die richtige Auswahl und Anwendung der Schutzschläuche wichtig, um die Sicherheit des Bedieners zu garantieren.

Regelwerke für den Bedienerschutz

Die im Oktober 2017 erschienene DGUV-Regel 113-020 „Hydraulik-Schlauchleitungen und Hydraulik-Flüssigkeiten – Regeln für den sicheren Einsatz“ gibt eindeutige Hilfestellung, um diesen Pflichten gerecht zu werden. Die Gefahren beim Versagen von Hydraulikschlauchleitungen werden aufgezeigt und entsprechende Schutzmaßnahmen beschrieben. Auch die gültige harmonisierte Norm EN ISO 4413 (Fluidtechnik - Allgemeine Regeln und sicherheitstechnische Anforderungen an Hydraulikanlagen und deren Bauteile) macht dazu klare Vorgaben: Könnte der Ausfall einer Hydraulikschlauchleitung den Bediener durch einen Flüssigkeitsstrahl oder Brand gefährden, muss dieser vor der Person zurückgehalten werden.

Schlauchschutz in der Mobilhydraulik

Insbesondere bei Flüssigkeiten, deren Nennbetriebsdruck 50 bar oder deren Temperatur 60 °C übersteigt, ist der Bedienerschutz ausdrücklich gefordert. Dies betrifft nahezu alle Hydraulikschläuche im mobilen Einsatz. Leitungen, die sich innerhalb eines Meters um den Bediener befinden und bei denen im Fall eines Defekts ein Hydraulikflüssigkeitsstrahl den Fahrerplatz treffen kann, sind mit einem Schlauchschutz zu versehen. Diese Schutzeinrichtungen, einschließlich flexibler Schlauchabdeckungen, müssen eine ausreichende Festigkeit besitzen, um einen Hydraulikflüssigkeits­strahl zu stoppen oder vom direkten Kontakt mit dem Bediener abzulenken.

Die richtige Handhabung ist entscheidend

Die auf dem Markt befindlichen Schutzschläuche können nur dann richtig funktionieren und so die Gefahren auf ein Minimum reduzieren, wenn alle Empfehlungen zu Auswahl und Anbringung des Schutzes korrekt umgesetzt werden (Quelle: DGUV-Regel 113-020)

1. Dimensionierung

Die richtige Dimensionierung der Schutzschläuche ist ein wesentlicher Bestandteil des Schutz­konzeptes. Sollte der Schutzschlauch zu eng an den Hydraulik-Schlauchleitungen anliegen, erfüllt er nicht die Anforderungen. Erfahrungsgemäß sollte der Innendurchmesser der Schutzschläuche 30 Prozent, mindestens jedoch 15 mm größer dimensioniert werden, als der Außendurchmesser der Hydraulikschlauchleitung.

2. Anbringung

Die geschlossenen, gewebten Schutzschläuche, die meist aus Nylon bestehen, müssen auch im eingebauten Zustand die Hydraulikschlauchleitungen vollständig - das heißt, auch inklusive der Fassungen - überdecken. Einige Hersteller empfehlen zudem, nach dem Schneiden der Schläuche deren Schnittkante mittels Heißluftfön zu veröden. Hierdurch lässt sich vermeiden, dass sich Fäden ziehen.

3. Befestigung

Bei der Befestigung sollte darauf geachtet werden, dass der Schutzschlauch, wenn nötig, nur einseitig mittels Kabelbinder oder anderen Schellentypen fixiert wird. Alternativ können die angebotenen Aluhülsen, die über die Armatur verpresst werden, den Schlauchschutz dauerhaft fixieren und die Anforderungen einer festen Verbindung erfüllen. Sehr häufig werden die Schutzschläuche unterhalb der Fassung eingelegt und mit verpresst. Das ist jedoch nicht zulässig.

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