Digitale Messgeräte für den Arbeitsalltag
Die Messtechnik rückt bei hydraulischen Anlagen immer mehr in den Vordergrund. Sie wird nicht nur bei der Erstinbetriebnahme benötigt, sondern auch bei Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Systemen. Betriebsdrücke, Volumenströme und Temperaturen geben Aufschluss über den Verschleiß oder Fehlfunktionen einzelner Komponenten. Hier stellen wir Ihnen in der Reihe „Messtechnik“ die ersten beiden Systeme von Parker vor.
Moderne Werkstatt: Die digitale Messtechnik ermöglicht detaillierte Fehleranalysen.
DIGITALE DRUCKMESSUNG MIT DEM „SERVICE JUNIOR“
Der „Service Junior“ ist ein erster, kostengünstiger Einstig in die digitale Messtechnik. Im Vergleich zu einem einfachen Druckmanometer verfügt der „Service Junior“ über eine digitale Anzeige. Neben der Darstellung in Zahlenform gibt es eine zusätzliche Visualisierung mit Bargraph (Schleppanzeiger), wodurch starke Druckveränderungen besser erkennbar werden. Mit einer Abtastrate von 10 Millisekunden ist der „Service Junior“ wesentlich feinfühliger als ein einfaches Druckmanometer. So werden auch Druckspitzen erfasst, für die ein einfaches Druckmanometer wegen seiner Reaktionsträgheit nur bedingt geeignet wäre. Um nicht permanent die Anzeige beobachten zu müssen, verfügt der „Service Junior“ über eine Speicherfunktion des Min/Max-Wertes. So kann auch nach einer Messstrecke noch der minimale oder maximale Betriebsdruck (inklusive der Druckspitzen) abgerufen werden. Die Genauigkeit des „Service Junior“ beträgt ± 0,1– 0,5 % vom maximalen Messbereich (auch FullScale genannt). Bei einem Manometer mit dem Messbereich bis 600 bar bedeutet das also eine Abweichung zwischen + 0,6 und 3 bar vom tatsächlichen Druckwert. Dabei ist es egal, ob der tatsächliche Druckwert 10 oder 600 bar beträgt. Wenn man also Druckmessungen in unterschiedlichen Leitungsabschnitten vornimmt, sollte man den Messbereich des Manometers an den zu erwartenden Druckbereich des Leitungsabschnittes anpassen. Sonst wird im Niederdruckbereich das Messergebnis verfälscht.
DIGITALE DRUCKMESSUNG MIT DEM „SERVICEMAN PLUS“
Im Vergleich zum „Service Junior“ bietet der „Serviceman Plus“ einige Zusatzfeatures. Man kann nicht nur Drücke messen, sondern auch Volumenströme, Temperaturen und Umdrehungszahlen. Bei allen Messarten dient der „Serviceman Plus“ als reines Anzeige- und Aufnahmegerät, das die Signale von den angeschlossenen Sensoren überträgt und als vergleichbaren Wert anzeigt. Um mit dem Gerät arbeiten zu können, benötigt man also weitere Druck-, Temperatur-, Durchfluss- oder Drehzahlsensoren. Diese müssen nicht zwangsläufig von Parker sein, außer, man möchte die automatische Sensorerkennung über die Plug&Play-Funktion nutzen. Jegliche Fremdsensoren müssen über den „Serviceman Plus“ erstparametriert werden. Ein weiterer Vorteil des „Serviceman Plus“ ist, dass mehrere Sensoren mit einer Leitungslänge von bis zu 50 Metern gleichzeitig angeschlossen und angezeigt werden können. Bei der Verwendung analoger Sensoren klappt das bis maximal zwei Stück, bei der Verwendung von CAN-Bus Sensoren bis maximal drei Stück. Dabei ist es egal, ob es sich um Druck, Temperatur, Volumenstrom oder Drehzahl handelt. Die jeweiligen Sensoren werden automatisch erkannt und die entsprechende Maßeinheit angezeigt. Bei den Messungen mit dem „Serviceman Plus“ beträgt die Abtastrate eine Millisekunde, wodurch Druckspitzen noch besser auszuwerten sind. Alle Messergebnisse können aufgenommen und nachträglich abgerufen werden. Um eine Messstrecke per Diagramm darzustellen, hat man zudem noch die Möglichkeit alle Messstrecken auf den PC herunterzuladen, um sie dort grafisch auszuwerten. Die Software sowie ein USB-Stick mit einem GB Speicherkapazität sind im Lieferumfang enthalten. Den „Serviceman Plus“ gibt es wahlweise als einzelnes Handgerät oder in Form verschiedener Starter-Kits, die bereits eine Erstaustattung an Sensoren beinhalten. Einzelne Sensoren können jederzeit individuell dazu bestellt werden.
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