Hydraulikschläuche kennzeichnen
Das Beschriften von Hydraulikschlauchleitungen ist nicht nur hilfreich im Alltag, sondern gesetzlich auch vorgeschrieben. Doch welches Labelsystem das beste für Sie ist, kommt ganz auf Ihre individuellen Bedürfnisse an. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten der Hydraulikschlauchkennzeichnung und ihre jeweiligen Vorteile vor. So gibt es neben dem Labeln nämlich auch noch das klassische Prägen.
Bevor Hydraulikschlauchleitungen die Fertigung verlassen und in Umlauf gebracht werden dürfen, müssen sie mit fest vorgeschriebenen Kennzeichnungen versehen werden. Die DGUV 113-020 regelt unter dem Punkt 4.1.3.2 eine dauerhafte Kennzeichnung von:
Name oder Kennzeichen des Herstellers (Beispielsweise die Initialen der Firma)
Maximalem Betriebsdruck der Hydraulikschlauchleitung (330 Bar, 33,0 MPa, 4786 PSI, etc.)
Herstellungsdatum in Jahr und Monat (zum Beispiel 22/03 für März 2022)
Durch die Kennzeichnung erkennen externe Prüfer, ob die eingesetzte Schlauchleitung für den maximalen Systemdruck ausgelegt und nicht überaltert ist. Wann die Schlauchleitung aufgrund ihres Alters auszutauschen ist, gibt der Maschinenhersteller in seinem Wartungsheft an. Sind dort keine genauen Angaben zu finden, greift die Regelung der DGUV 113-020 und es gilt eine Laufzeit von sechs Jahren nach Herstelldatum laut Kennzeichnung.
Die meisten Fertigungsstellen prägen diese Daten unmittelbar vor dem Verpressen mit Hilfe einer Prägemaschine in die Hülsen ein. Dieses Verfahren ist langlebig und kostengünstig. Doch zusätzliche Informationen wie Auftragsnummer, interne Schlauchnummer oder Verbauort passen nur auf Schläuche mit ausreichend großem Durchmesser.
Labelsysteme
Eine Alternative zum Prägen bieten Labelsysteme, mit denen individuelle Etiketten erstellt werden können. Die Etiketten sind selbstklebend und besitzen einen verlängerten Klarsichtstreifen, der als Schutzschicht über das eigentliche Etikett geklebt wird. Dieser kann nach langer Einsatzzeit oder einfach zu hoher Verschmutzung ganz einfach abgezogen werden. So wird das Etikett im Handumdrehen wieder voll erkennbar und leserlich.
Rundumetiketten haben eine Breite von 40 mm und können von 150 mm bis zu 200 mm lang sein. Das Beschriftungsfeld ist dabei immer 50 mm lang. Schlauchleitungen bis DN32 können mit nur einem Etikett vollständig umklebt werden. Bei größeren Nennweiten sind gegebenenfalls zwei Etiketten hintereinander notwendig. Logo und Textzeilen sind individuell gestaltbar. Auch ein QR- oder ein Strichcode kann auf Wunsch mit abgedruckt werden.
Drucker und Software
Für die Arbeit mit dem Labelsystem wird neben der Etikettenrolle ein spezieller Drucker sowie das passende Druckband benötigt. Durch sein kompaktes Design als Tischgerät benötigt der Drucker nicht viel Platz. Er kann ohne speziellen Systemanforderungen an jeden PC, Laptop oder jedes Netzwerk in der Werkstatt angeschlossen werden. Die mitgelieferte Software ermöglicht die individuelle Gestaltung der Etiketten. Von Firmenlogo über Zeilentext bis hin zu QR- oder Strichcode ist alles möglich. Und mit dem System lassen sich nicht nur Schlauchleitungen etikettieren, auch eine Vielzahl weiterer Etikettenarten unterschiedlicher Formen und Farben kann bedruckt werden. Hierdurch eignet sich das System auch für die Lager- oder Fahrzeugbeschriftung.
Ist der Mehrwert mehr wert?
Die Abwägung, welches Gerät mehr Sinn für den eigenen Betrieb macht – Labelsystem oder Prägemaschine -, wird von zwei Punkten bestimmt: Anforderungen und Kosten. Zwar sind bei einem Labelsystem die laufenden Kosten höher als beim Prägegerät, denn nach dem Druck von 165 Etiketten müssen Etikettenrolle und Druckband ersetzt werden. Diese Kosten fallen beim Prägegerät nicht an. Jedoch lassen sich durch die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten des Labelsystems neben den erforderlichen auch noch weitere Angaben, wie zum Beispiel für das interne Schlauchmanagement, auf dem Schlauch anbringen. Für Betriebe denen dadurch ein Mehrwert entsteht, ist das Labelsystem die richtige Wahl.
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