Schläuche richtig reinigen

Verunreinigte Hydraulikschläuche sind eine der Hauptquellen für Schmutzpartikel im Hydrauliksystem. Diese Partikel gelangen nicht nur bei der Herstellung, sondern auch beim Transport und der Lagerung in die Schlauchware. Im Hydrauliksystem können sie schwere Schäden anrichten, weshalb die richtige Reinigung von Schläuchen daher essenziell ist.

Filtern allein reicht nicht

Schlauchware wird vom Hersteller vor der Auslieferung nicht gereinigt, da bei der Verarbeitung weitere Schmutzpartikel entstehen. Umso bedeutungsvoller ist die Reinigung nach dem Ablängen und vor dem Verspressen der Schlauchleitung durch den Fertiger.

Neben atmosphärischen Partikeln wie Schmutz und Staub, befinden sich auch Gummipartikel von dem Seelenmaterial und der Außendecke im Schlauch. Beim Ablängen entstehen durch das Trennen des Druckträgers zusätzliche Stahlpartikel die sich in der Schlauchware ablegen. Wenn keine Schlauchreinigung durchgeführt wird, sorgt dieser gefährliche Partikelmix für eine Kontamination der Hydraulikanlage. Die Teilchen werden durch das Öl weitergetragen und können schwere Beschädigungen an einzelnen Komponenten verursachen. Durch die stärkere Belastung der Filterelemente in der Anlage verkürzen sich zudem deren Wechselintervalle. Besonders feinfühlige Load-Sensing Systeme sind dafür sehr anfällig.

Auch wenn die Hydraulikanlage mit Filtersystemen ausgestattet ist, wird nicht jeder Partikel sofort abgeschieden. Durch die unterschiedlichen Abscheideraten der Filterelemente kann es sein, dass einzelne Partikel mehrfach durch die Anlage fließen, bevor Sie tatsächlich aus dem System abgeschieden werden.

Möglichkeiten der Schlauchreinigung

Bei der industriellen Fertigung werden die Schläuche mittels einer Reinigungsstation gereinigt. Die fertige Schlauchleitung wird in das Gerät eingelegt und durch eine Reinigungsdüse gespült. Die Spülflüssigkeit ist eine säure- und korrosionsfreie Emulsion die zu 95 Prozent aus Wasser besteht. Nach dem Reinigen mit der Spülflüssigkeit, kann der Schlauch mit Hilfe des Druckluftantriebes ausgeblasen werden. Ein Großteil der Spülflüssigkeit wird so aus dem Schlauch entfernt und die Trocknungszeit verkürzt. Dieses Reinigungsverfahren ist sehr gründlich aber auch zeit- und auch kostenintensiv und kann daher nur in der Serienfertigung wirtschaftlich betrieben werden.

In den Fertigungswerkstätten, die nicht auf Serienproduktionen ausgelegt sind, wird auf Reinigungsprojektile gesetzt. Diese werden mittels Druckluft durch den Schlauch geschossen, nehmen die Schutzpartikel auf und kapseln Sie fest ein.

Schläuche verschließen

Um sicherzustellen, dass zwischen Fertigungsstelle und Montageort der Hydraulikleitung keine Schmutzpartikel in den Schlauch gelangen, sollten die Enden der Armaturen während des Transportes verschlossen werden. Für längere Transportstrecke eignen sich Verschlusskappen, die auf die Armaturen aufgeschrumpft werden. Mittels Heißluftfön legt sich die Kappe um die Armatur und umschließt sie vollständig. Kurz vor der Montage der Anschlüsse lassen sich die Verschlusskappen mittels Aufreißlasche entfernen und der Schlauch kann problemlos verbaut werden.

Für kurze Strecken, wie zum Beispiel innerhalb der Werkstatt, empfehlen sich Verschlussstopfen. Diese sind in drei verschiedenen Größen erhältlich und können mehrfach verwendet werden.

Bei allen Varianten sollten die Verschlüsse erst am Montageort unmittelbar vor dem Anschrauben der Armaturen geöffnet werden. So wird sichergestellt, dass keine Schmutzpartikel in den Schlauch gelangen.

Hydraulikschläuche kennzeichnen

Das Beschriften von Hydraulikschlauchleitungen ist nicht nur hilfreich im Alltag, sondern gesetzlich auch vorgeschrieben. Doch welches Labelsystem das beste für Sie ist, kommt ganz auf Ihre individuellen Bedürfnisse an.

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