Helfer bei Reparaturen: Vakuumpumpen
Reparaturen am Hydrauliksystem erfordern neben viel Know-how auch die richtige Werkstattausrüstung. Meist muss vor der eigentlichen Reparatur und Wartung die Zuleitung vom Ölbehälter zur Pumpe getrennt werden. Hier kommen Vakuumpumpen zum Einsatz, die das Arbeiten am Hydrauliksystem erleichtern und zudem Gefahren reduzieren.
In größeren Baustellenmaschinen oder stationären Produktionsmaschinen sind häufig Ölbehälter verbaut, die ein sehr großes Fassungsvermögen aufweisen. Besitzen die verbauten Ölbehälter keine Absperrmöglichkeit, müssen die Behälter leer gepumpt und die gesamte Hydraulikflüssigkeit in saubere, neue Behälter umgeleitet werden. Dies ist nicht nur sehr zeit- und kostenintensiv, sondern bringt auch einige Gefahren mit sich.
Nachteile durch manuelles Abpumpen
Sind die frischen Auffangbehälter nicht optimal gereinigt und beinhalten noch Reste anderer Hydraulikflüssigkeiten oder sonstige Schmutzablagerungen, vermischen sich diese mit der sauberen Hydraulikflüssigkeit. Bereits durch minimal kontaminierte Hydraulikflüssigkeit kann es zur Verunreinigung des kompletten Hydrauliksystems kommen, wodurch im schlimmsten Fall komplette Maschinenanlagen Schaden nehmen.
Zudem droht beim Abpumpen der Flüssigkeit stets die Gefahr, dass Hydraulikflüssigkeit verschüttet wird oder ausläuft. Dadurch besteht erhebliche Rutschgefahr in der Werkstatt sowie die Gefahr der Bodenverunreinigung bis hin zur Kontaminierung des Grundwassers.
Neben den drohenden Gefahren durch das manuelle Abpumpen, ist es auch ein erheblicher zeitlicher Mehraufwand, der im schlimmsten Fall zu längeren Stand- und Ausfallzeiten führt. Dies kommt dadurch zustande, dass die Hydraulikflüssigkeit ab- und zurückgepumpt werden muss sowie die Behälter sicher transportiert, gelagert und anschließend wieder gereinigt werden müssen.
Aus den genannten Gründen ist die Anschaffung und der Einsatz von Vakuumpumpen bei Reparaturen am Hydrauliksystem eine lohnenswerte Investition.
Einsatz und Funktionsweise von Vakuumpumpen
Der Deckel des Einfüll- und Belüftungsfilters an der Oberseite des Ölbehälters ist zu öffnen oder komplett zu entfernen. Alle übrigen Belüftungsöffnungen, sofern diese vorhanden sind, müssen luftdicht verschlossen sein. Ist keine spezielle Belüftungsöffnung vorhanden, ist eine andere geeignete Öffnung an der Behälteroberseite zu verwenden. Anstelle des Deckels wird ein entsprechend passender Vakuumkegel eingesetzt. Nun ist der Anschluss des Vakuumkegels mit dem Anschluss der Vakuumpumpe zu verbinden.
winkler tipp: Die Vakuumkegel sind bei winkler mit unterschiedlichen Durchmessern und in verschiedenen Materialien erhältlich.
Beim Betätigen der Vakuumpumpe wird die Luft im oberen Bereich des Ölbehälters abgezogen, wodurch ein Unterdruck, ein Vakuum, von bis zum 1 bar entsteht. Durch die Vakuumpumpe bleibt der erzeugte Unterdruck bestehen und ermöglicht dem Monteur dadurch, die Verbindungsleitungen der hydraulischen Komponenten zu demontieren und mit seinen Arbeiten zu beginnen.
Fällt während der Reparaturen der Druck im System ab, liegt häufig eine Undichtigkeit vor. Die eingesetzte Vakuumpumpe reguliert diesen Druckabfall aber selbständig nach. Über ein eingebautes Manometer kann der Monteur den aktuellen Druck ablesen.
Nach Abschluss aller Reparaturen werden alle hydraulischen Anschlüsse wieder mit Druck belegt. Die Vakuumpumpe wird abgeschaltet und somit der Ölbehälter auch wieder normal belüftet.
Vakuumpumpen sind sowohl mit elektrischem Antrieb mit 12, 24 oder 230 Volt als auch mit pneumatischem Antrieb mit 5 – 8 bar erhältlich. Sie unterscheiden sich dabei nicht in ihrer Funktion.
winkler Tipp: Je nach Einsatzzweck und Maschinen, an denen Reparatur- oder Wartungsarbeiten durchgeführt werden, empfiehlt es sich, unterschiedliche
Größen an Vakuumkegeln und Behälteranschlüssen zu bevorraten. Dadurch können unnötige Stand- und Ausfallzeiten reduziert werden.