Stoßdämpfer-Special Teil 2: defekte Stoßdämpfer
In Teil 2 unseres dreiteiligen winkler informiert Stoßdämpfer-Specials zeigen wir Ihnen, welche Risiken ein defekter Stoßdämpfer mit sich bringen kann.
Nach neuesten Erhebungen ist jedes siebte Fahrzeug mit mindestens einem defekten Stoßdämpfer unterwegs. Stoßdämpfer unterliegen hohen Beanspruchungen und sollten daher regelmäßig getestet werden. Ihr Leistungsverlust oder Ausfall birgt einige Risiken. Meist unterliegen Stoßdämpfer einem schleichenden Verschleiß, d.h. der Fahrzeuglenker gewöhnt sich unbemerkt an die schlechter werdende Dämpferleistung.
Risiken von defekten Stoßdämpfern
Ein verlängerter Bremsweg
Komforteinbußen für Fahrer und Beifahrer
Erhöhter Verschleiß von Radaufhängung, Radlager und Feder
Assistenzsysteme (z.B.: ABS, ESP, ASR) können nicht optimal arbeiten
Ladungsschäden bei sensibler Ware
Früheres Aquaplaning
Höhere Schleudergefahr und mangelnde Bodenhaftung bei Bodenwellen
Der Bremsweg verlängert sich je nach Geschwindigkeit, Fahrzeugausstattung, Untergrund und Beladung um bis zu 20%. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h sind das bis zu 10 Meter. Bei heiklen Situationen, in denen es auf jeden Meter ankommt, viel zu viel. Können Stoßdämpfer ein Aufschaukeln oder Nachschwingen des Fahrzeugaufbaus nicht mehr optimal verhindern, sind Fahrzeuge bei Ausweichmanövern schwerer zu beherrschen. Auch steigt der Verschleiß von Reifen und Lenkungs- und Radaufhängungsteilen, was zu hohen Folgekosten führen kann.
Undichter Stoßdämpfer?
Oftmals weisen vermeintlich undichte Stoßdämpfer keinen Defekt auf. Ein “Schwitzen” bei Stoßdämpfern ist vollkommen normal. Für die Schmierung der Kolbenstangendichtung ist eine Schmierung sogar nötig. Bei der Überprüfung sollte der Dämpfer unbedingt trocken sein. Bleiben Ihre Finger beim Anfassen des Dämpfers trocken, ist der Stoßdämpfer voll funktionsfähig. Im Zweifelsfall wischen Sie den Dämpfer ab und wiederholen die Prüfung einige Tage später erneut.
Ölnebel am Stoßdämpfer
Bei Bewegung der Kolbenstange wird ein kleiner Teil der Ölmenge aus dem Zylinder für die Schmierung der Dichtung mitgenommen. Auf dem Dämpfergehäuse kann sich ein Niederschlag von Öl sichtbar zeigen. Mit zunehmenden Alter kann der Bereich auf etwa 1/3 des Behälterrohrs anwachsen.
Deutliche Ölspuren am Stoßdämpfer
Verschlissene Kolbenstangendichtungen sorgen für deutliche Ölspuren am Dämpfer, meist durch eine lange Laufzeit, harte Beanspruchung oder Sand und Straßenverschmutzungen hervorgerufen. Zusätzlich zum Ölverlust führt dies auch zu einem Nachlassen der Dämpfkraft. Hier hilft nur noch ein Austausch.
Eine beschädigte Kolbenstange
Oberflächenschäden an Kolbenstangen führen meist zu einer Undichtigkeit des Stoßdämpfers. Auch eine abgeriebene Oberschicht kann zu diesem Mangel führen. Die nicht mehr optimal glatte Kolbenstange reißt die Dichtung auf und führt zu Ölverlust und zu einem Nachlassen der Dämpfkraft. Ursache ist oftmals eine starke Stoßdämpferverspannung, die beim unsachgemäßen Einbau entsteht.
PROFI TIPP: Die Schrauben der Stoßdämpfer zuerst von Hand festziehen und erst dann, wenn das Fahrzeug auf seinen Rädern steht, mit dem vorgeschriebenen Drehmoment der Hersteller-Vorgaben endgültig festziehen.
Stoßdämpfer macht Geräusche beim Einfedern
Sind Gummigelenke verbraucht und ausgeschlagen, können Geräusche wie Poltern oder Klappern beim Einfedern entstehen. Lange Laufzeiten, aber auch durch Sand und ein falsch eingestelltes Fahrzeugniveau, verschleißen Gummigelenke zunehmend.
Gewindeabdrücke in der Buchse
Ebenso kann ein Spiel zwischen Buchse und Befestigungsbolzen durch einen unzureichenden Anzugsdrehmoment Geräusche verursachen. Sichtbar durch Gewindeabdrücke in der Buchse.
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