Nennweiten und Gewindeabmessungen in der Hydraulik
Stehen Sie bei der Auswahl der richtigen Verschraubungen und Anschlüsse auch manchmal auf dem Schlauch? Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit Tabellen und anderen Hilfsmitteln im Reparaturfall immer schnell das Richtige finden.
Schlauch oder Rohr?
Die Leitungsführung im Hydrauliksystem kann sowohl mit Hydraulikrohren als auch mit Hydraulikschläuchen realisiert sein. Zur Identifikation der richtigen Leitung werden bei den Verbindungen unterschiedliche Abmessungen als Grundlage verwendet. Rohre werden nach dem Außendurchmesser (Angabe in mm) und der Wandstärke bestimmt. So ergibt zum Beispiel ein Rohr mit 15 mm Außendurchmesser bei 2 mm Wandstärke das Maß 15x2. Bei Schläuchen werden dagegen die Nennweite (DN) und damit der Innendurchmesser (Angabe in mm) zur Identifikation herangezogen. So ergibt sich bei einem Schlauch mit 12 mm Innendurchmesser das Maß DN 12. Eine Übersicht über verfügbare Schlauchleitungen und Rohre gibt der winkler Katalog „Leitungsteile und Verschraubungen“, Seite 324 beziehungsweise 339.
Die richtige Verbindung
Für die Verbindung der Leitungsteile mit den Komponenten sorgen Verschraubungen. Im Einsatz befinden sich unterschiedliche Gewindesysteme. Sowohl das metrische System nach DIN beziehungsweise EN ISO als auch Versionen mit Zollgewinde (BSP – Britisch Standard Pipe, ORFS – O-Ring faced seal oder JIC – Joint Industry Council) finden sich in den Anwendungen.
Im metrischen System werden neben den Gewindeabmessungen auch noch Kurzbezeichnungen zur Bestimmung verwendet. Dieses System basiert auf dem Rohraußendurchmesser in der leichten beziehungsweise schweren Reihe. Die Unterschiede der beiden Reihen werden unter anderem durch die Druckbelastbarkeit in bar (PN) bestimmt. Das Hydrauliksystem und dessen Betriebsdruck geben somit den Einsatz der Verschraubungen aus der leichten oder schweren Reihe vor.
So steht die Rohrbezeichnung 6L für ein leichtes Rohr mit 6 mm Außendurchmesser und einem Gewinde von M12x1,5 mm. Die Tabellen auf Seite 129 im winkler Katalog „Leitungsteile und Verschraubungen“ ermöglichen die Zuordnung der Abmessungen, wie Rohraussendurchmesser, Gewindemaß, Schlüsselweite und Druckbelastbarkeit. Eine eindeutige Identifikation ist nur durch die Angabe von mindestens zwei Werten in Kombination möglich.
BSP
Der 60° Innendichtkegel, der Gewindewinkel von 55° und die grobe Steigung bestimmen eindeutig das BSP-System. Zur Unterscheidung kann als Basis und Grundlage der Außendurchmesser von 33,3 mm bei 1 Zoll dienen.
ORFS
Optisch ist das ORFS-System durch die flache Abdichtung und dem O-Ring klar zu erkennen. Hier entspricht 1 Zoll 25,4 mm im Außendurchmesser. Ergänzend wird die Steigung durch die Anzahl der Gewindegänge pro Zoll (25,4 mm) angegeben.
JIC
Die Abdichtung beim JIC-System erfolgt mittels Bördelung und der Dichtschräge von 37°. Die Tabelle gibt den Außendurchmesser in mm und Zoll sowie die Anzahl der Gewindegänge pro Zoll an.
Hilfestellung und Übersicht
Eine Hilfestellung und die Übersicht zur Identifikation der Gewinde im Zollbereich gibt die Tabelle 2 auf Seite 542 im winkler Katalog Hydraulikkomponenten“ oder das Identifikationslineal von winkler (Bestellnr. 611 002 740 00).
Um das richtige Teil zu finden, sind die richtigen Messwerkzeuge und Bestimmungshilfen unbedingt erforderlich. Hilfreich sind zum Beispiel Messschieber, Lineale und Gewindelehren.
Ähnliche Beiträge
Das könnte Sie auch interessieren
Sie haben noch Fragen zum Thema oder möchten uns Feedback geben? Kontaktieren Sie uns einfach über unser Kontaktformular oder über die E-Mail-Adresse hydraulikmagazin@winkler.de. Wir freuen uns auf Ihren Input!
